Venedig - schwarzweiß


Fotografisch die Fülle Venedigs wiederzugeben, oder: Venedig in Fotos darzustellen, ist schier unmöglich. Mit einem "Trick", eben der Schwarzweiß-Fotografie, gelingt es jedoch, die Konzentration auf Details ebenso zu erhöhen wie die gesamte Szene "theatralischer" und damit pointierter dazustellen. 

Alle Aufnahmen entstanden im Juni/Junli 2015.

Morbid. Verwirrend vielfältig. Nuanciert. Prächtig.


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Das Wesen(tliche) sehen ...

Die Stäbchen und die Zäpfchen

In der Netzhaut des menschlichen Auges gibt es zwei Rezeptoren: Stäbchen und Zapfen. Stäbchen sehen die eigentliche „Beleuchtung“, also von nichts = schwarz über alle Graustufen bis zu total hell = weiß. Sie sehen damit Strukturen – Bilder in Schwarzweiß sozusagen. Die Zapfen erkennen die Farben (es gibt drei Zapfentypen für die Grundfarben, deren Anteile dann ein erkennbares Spektrum vom mehreren Millionen Farbnuancen ergibt). Weil das so ist, können wir eigentlich Schwarzweiß-Bilder fast noch klarer erkennen als die bunten Klatschen an Fotos. Denn Photografie bedeutet ja Licht-Schreibung, im übertragenen Sinne: „Malen” (wörtlich: Schreiben) mit Licht. 

Ein ganz normales Touristen-Foto, ein Schnappschuss. Was bewirkt die Farbe eigentlich? Eigentlich - - - nichts! Das Schwarzweiß-Sujet ist viel eindringlicher

Man sieht sofort: diese Strukturen des Schiffes gehören nicht in diese Stadt. Es sind nicht harmonisierende Linien, Formen, visuell-optische Präsentationsflächen. In Farbe sagt das Bild allenfalls: „Boh, wie groß die Schiffe sind“. Und man nimmt sie hin, obwohl sie optischer Bildfriedesnsbruch sind.